Eines ist unbestritten – Automatisierung sorgt im Jahresrhythmus für entscheidende Veränderungen der Struktur und Arbeit von Finanzbuchhaltungen. Und hinter der digitalen Transformation steht nach unserer Ansicht eine grundsätzliche Frage: Wie nutzen Finanzbuchhaltungen die wertvollen Daten, die sie durch Automatisierung bekommen? Optimieren sie mit den Daten fortlaufend ihre Prozesse und sparen dadurch Zeit und Geld? Oder ist der Trend zu Automatisierung schon weitgehend vorbei, sodass man sozusagen nach getaner Arbeit die Hände in den Schoß legt und sagt “Das war´s, geschafft”? Laut unserer letzten Umfrage unter führenden Unternehmen im Finanzbereich ist eher Letzteres der Fall.
In unserem Report Finance Trends: How Finance Leaders Can Thrive During a Recession in 2023 (Finanztrends: Wie führende Unternehmen im Finanzbereich 2023 bei einer Rezession erfolgreich sein können) fragten wir 400 Finanzführungskräfte, wie sie dieses Jahr auf Marktlage, Talentmanagement und Prozessentwicklung bezogene Herausforderungen angehen wollen und welche Rolle Automatisierung dabei spielt.
Die meisten Befragten gaben an, dass sie bereits Automatisierungsprojekte umsetzen – nur 4 % wollen in diesem Jahr neue Initiativen starten. Aber Automatisierung um ihrer selbst willen ist nicht zielführend. Entscheidend für den Erfolg ist, in welcher Form sie umgesetzt wird. Optimierung muss bedeuten, dass komplette Transparenz bezüglich sämtlicher Ausgaben im gesamten Unternehmen hergestellt wird. Um Erkenntnisse zu gewinnen, die das Unternehmen wirklich entscheidend voranbringen können, brauchte es fortschrittliche Analytik. Außerdem tritt eine Art Dominoeffekt ein. Höhere Ausgabentransparenz ist gut für das operative Geschäft und erhöht Umfang und Qualität erfasster Daten. Bessere Erfassung und Nutzbarkeit von Daten führen zu mehr Wissen und damit wiederum zu mehr Daten. Ist dieser Prozess erst einmal im Gang, kann er das Unternehmen erheblich voranbringen.
Andere Analysen im Finanzbereich zeigen, dass hier kreative Lösungen zur Automatisierung von Routineaufgaben und Entlastung ihrer Mitarbeiter gewünscht sind. Laut einem aktuellen Forrester Bericht sind mehr als die Hälfte (52 %) der befragten führenden Unternehmen im Finanzbereich der Meinung, dass ihre Teams sich zu viel mit Routineaufgaben und zu wenig mit der Entwicklung von Strategien beschäftigen. Die Teams verwenden im Durchschnitt 15 % ihrer Arbeitszeit auf manuelle Tätigkeiten mit geringer Wertschöpfung, bei komplexeren Aufgaben wie Finanzplanung und Analyse steigt dieser Anteil auf 17 %. Die Analysten von Forrester gehen davon aus, dass geringwertige Arbeiten sogar annähernd ein Drittel der Gesamtzeit ausmachen können, wenn man ihren Anteil für mehrere Abteilungen kombiniert berechnet. Automatisierung kann nicht alle manuellen Routinearbeiten ersetzen, aber doch ihren Umfang erheblich verringern.
Für führende Unternehmen im Finanzbereich ist Effizienz ebenso notwendig wie schwer zu erreichen. 59 % der von Forrester Befragten gaben an, dass ihre Teams mehr integrierte Systeme und automatisierte Tools brauchen, 58 % halten eine voll automatisierte Finanzplattform für einen unverzichtbaren Faktor, wenn man volle Kostentransparenz im gesamten Unternehmen erreichen will.
Der Emburse Bericht geht noch einen Schritt weiter und fragt, in welchem Umfang die Systeme tatsächlich modernisiert werden. Die wichtigsten Erkenntnisse:
- 95 % der Befragten gaben an, dass sie im vergangenen Jahr die Automatisierung vorangetrieben haben, gleich viele sagten aber auch, es sei in diesem Bereich noch mehr zu tun.
- Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Automatisierung und der Bindung von Talenten an das Unternehmen. Wenn man Mitarbeiter von mühsamen Routineaufgaben befreit, arbeiten sie engagierter und bleiben mit höherer Wahrscheinlichkeit längerfristig im Unternehmen.
- Die Befragten planen Automatisierung in erster Linie in den Bereichen Finanzberichterstattung und Spesen- und Reisekosten (Travel & Expense).
Laden Sie den Bericht herunter, um zu erfahren, wie ihr Unternehmen umfassende Optimierung an die Stelle bloßer Verwaltung und Ad-Hoc-Planung setzen kann.